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Der Arbeitsbereich
Auf Basis einer vorgegebenen Zykluszeit werden die er- erfordern (unter 800 mm), belasten den Mitarbeiter
forderlichen Tätigkeiten sowie der Arbeitsablauf festgelegt. überproportional stark und sollten daher vermieden
Im Rahmen der Methodenanalyse wird unter Berücksichti- werden
gung zeitlicher, ergonomischer und wirtschaftlicher Aspekte
die bestmögliche Arbeitsmethode ermittelt. Dabei sind f Dynamische Tätigkeiten begüns tigen:
auch das tendenziell steigende Alter sowie der Einsatz denn statische Haltearbeit hemmt die Blutzirkulation
leistungsgewandelter Mitarbeiter zu beachten. Die Ein- und Sauerstoffversorgung der Muskeln. Dies kann zu
beziehung aller beteiligten Mitarbeiter, zum Beispiel aus Einbußen bei Leistung und Bearbeitungsqualität führen
Montage, Qualitätswesen und Logistik, sorgt dabei er-
fahrungsgemäß für beste Ergebnisse und stellt die lang- f Belastungswechsel ermöglichen:
fristige Akzeptanz der Methode und damit des Arbeits- beispielsweise durch Sitz-/Steharbeitsplätze oder Job-
platzsystems sicher. Der Arbeitsbereich sollte stets rotation. Belas tungswechsel reduzieren die körperliche
zwischen 800 mm und 1.500 mm Höhe liegen. Dabei gilt es, Belastung des Mit arbeiters und steigern seine Leistungs-
die folgenden Regeln zu beachten: fähigkeit
f Arbeiten über Herzhöhe (über 1.500 mm) vermeiden: f Belastungen minimieren:
Ansonsten wird die Blutzirkulation und damit die zum Beispiel durch den Einsatz von Schiebestrecken
Sauerstoffversorgung der Muskeln vermindert, was oder Hebehilfen, sowie durch die Wahl leichter Werk-
zur Leistungsabnahme führt Arbeiten, die Beugen stoffe
Über Herzhöhe Unterhalb Herzhöhe
Arbeitsbereich über Herzhöhe: verminderte Blutzirkulation Arbeitsbereich unterhalb Herzhöhe: gute Sauerstoffversorgung
reduziert die Arbeitsleistung der Muskeln und hohe Leistungsfähigkeit